Eine schöne Geschichte zu bunten Eiern und dem Osterhasen ist folgende: Im Frühling beginnen viele Wiesenvögel ihre Gelege zu betreuen. Im Gegensatz zu unseren Haushühnern sind die Schalen dieser Eier gefleckt, zum Beispiel Feldlerche oder vom großen Brachvogel, hellgrün bis olivgrün, glänzend. Diese sind gut versteckt in der Wiese. Gleichzeitig beginnen auch die Feldhasen mit der Brautschau und dem Werben und Kämpfen um die Weibchen. Eine typische Aktion hierbei ist das Klopfen mit den Pfoten auf den Boden um Aufmerksamkeit zu bekommen und das Boxen (Aufrechtes Kämpfen gegen einen männlichen Artgenossen). Dies erregte natürlich auch unsere Aufmerksamkeit.
Bei der Wanderung durch die Frühjahrswiese nahm mensch daher oft die Hasen, aber nicht die Vögel war. Gingen die Kinder dann auf die Hasen zu, flüchteten diese, aber die Kids entdeckten auf diesem Weg durchaus ein Gelege eines Wiesenvogels, welcher sich ja unauffällig gehalten hatte, also nicht bemerkt wurde. So wurden die bunten Eier früher den Hasen zugeschrieben. Die Tradition der bunten Eier, die der Osterhase auf zwei Beinen zu Ostern bringt, war geboren. Ob es stimmt, weiß ich nicht, aber möglich ist es.
Um auch dieses Jahr sichere bunte Eier für die Familie zuzubereiten, sollte einige kleine Regeln beherzigen: Diese hat die BLE auf ihrer Internetseite zusammengefasst. Lebensmittelsicherheit Ostern
Und sollte einmal ein Geschenk beim Suchen nicht gefunden werden, dann findet mensch es sicherlich beim Verstecken der Weihnachtsgeschenke im September.
Wissenswertes rund ums Ei ... Teil 1 ... hartgekochte Eier
Abschrecken von Eiern: Das Frühstücksei in kaltes Wasser tauchen ... Jeder kennt es. Hintergrund ist die Wärmekapazität des Ei. Nimmt mensch das Ei aus dem kochenden Wasser, hat das Eiweiß weiterhin die Wärme des Wasser gespeichert und gibt diese über Wärmeleitung an das kältere Eigelb ab. Der Kochprozess des Eigelbs setzt sich dadurch auch nach dem Entnehmen aus dem Wasser fort. Schreckt mensch das Ei ab, sinkt die Temperatur des Eiweiß unter die des Eigelbs. Der Prozess kehrt sich um. Das heißere Eigelb gibt nun die Wärme an das Eiweiß ab, der Kochprozess im Eigelb wird gestoppt. Werden Eier mindestens 10 Minuten erhitzt, koagulieren auch die Proteine des Eigelbs in der Mitte. Dies geschieht aber erst bei Temperaturen über 60°C. Hartgekochte Eier für die Osterdekoration sollten aber zusammen mit dem kalten Wasser erhitzt werden. So bleibt die Schale unbeschädigt. So können keine Mikroorganismen in das leckere Ei eindringen und sich an diesem gütlich tun.
Wissenswertes rund ums Ei ... Teil 2 ... Soleier
Geschichtswissen zum Angeben, aber nicht zum Nachkochen
Einen Effekt, den viele nicht kennen. Proteine werden nicht nur durch Wärme fest, sondern auch durch einen chemischen Vorgang, welcher unter anderem mit dem Salzgehalt zusammenhängt. Die Verschiebung des isoelektrischen Punkts pI. Auf diesem Prinzip beruht ein Rezept, welches die meisten heute nur in einer sicheren Variante kennen, mit hartgekochten Eiern. Und bitte, auch diese nur benutzen. Ursprüngliches Originalrezept: Mensch fertigt eine hochkonzentrierte Salzlösung (Speisesalz) mit verschiedenen Gewürzen an, meist soviel Salz, bis es sich nicht mehr in Wasser löst. In diese Salzlösung werden die rohen Eier gelegt. In einem Prozess, welcher über mehrere Tage geht, diffundiert das Salz durch die Schale in das Eier und verändert hier den isoelektrischen Punkt, die Proteine denaturieren und das Innere des Eis wird fest. ... Das fertige Solei ist zwar weicher als das hartgekochte, aber nicht mehr flüssig. ...
Aber bitte: nicht nachmachen.
Wissenswertes rund umd Ei ... Teil 3 ... hundertjährige Eier
Geschichtswissen zum Angeben, aber nicht zum Nachkochen II:
Auch die Hundertjährigen Eier beruhen auf einem ähnlichen Prinzip wie das Solei. Hier wird das Ei mit einem Teig aus bestimmten Gewürzen, Teeblättern, Piniennadeln, Salz und Calziumoxid (Ätzkalk / E 529) umhüllt. Die Mischung verändert ebenso zum einen den isoelektischen Punkt, löst die Kalkschale an und die Mischung der Gewürze trägt die mit verschiedenen Komponenten zu einer hemmenden Wirkung bezüglich des Mikroorganismenwachstums bei. Nach drei Monaten ist das Ei genussbereit. ...
Aber auch hier: Bitte nicht nachmachen.